Bürgerdialog mit Präsident der Bundesbank
„Wie funktioniert die Finanzierung der Zukunft?“ darüber haben sich der Präsident der Deutschen Bundesbank, Dr. Joachim Nagel und Staatsminister Carsten Schneider mit Bürgerinnen und Bürgern ausgetauscht.
Es war bereits der zweite Bürgerdialog der beiden. Das erste Format fand im vergangenen Sommer in Erfurt statt. Dieses Mal wurde mit über 140 Gästen in Leipzig in der Bundesbank-Hauptverwaltung in Sachsen und Thüringen diskutiert.
Mit Blick auf die Zukunft waren sich der Bundesbankpräsident und der Ostbeauftragte einig, dass die wirtschaftliche Lage besser ist, als die aktuelle Stimmung im Land. Natürlich gäbe es immer Raum für Verbesserungen, jedoch warben beide dafür, den Blick nach Vorne zu richten. Carsten Schneider erinnerte in diesem Zusammenhang auch daran, dass Deutschland in der Lage war und ist große Herausforderungen zu meistern. Die Inflation sinke wieder auch dank der Arbeit der Bundesbank und es gäbe einen stabilen Euro.
Dennoch sind die Herausforderungen für die Gestaltung und Finanzierung der Zukunft groß. Unter anderem müsse dringend der Bürokratieabbau vorangebracht werden. „Diese Vereinfachungen müssen kommen, damit unternehmerisch und staatlich schneller agiert werden kann“, so Carsten Schneider.
Wie die Finanzierung der Zukunft konkret erfolgen kann, auch dazu wurde gesprochen: Unter anderem diskutierten Carsten Schneider und Joachim Nagel mit den Gästen darüber, wie sich private Investoren stärker mit Risikokapital an der Finanzierung der Zukunft beteiligen könnten oder welche Möglichkeiten es von Beteiligungsfonds zur Finanzierung von Investitionen gibt.
Transformation der Wirtschaft: Zwischen Sorgen und Chancen
Immer wieder Gegenstand der Diskussion an diesem Abend war die Transformation der Wirtschaft. Insbesondere auch, wie die Bürgerinnen und Bürger diese Transformation wahrnehmen. Vielfach wurde von Überforderung und Unsicherheiten mit Blick auf die anstehenden Herausforderungen gesprochen. Mit Blick auf Ostdeutschland bekräftigte Carsten Schneider, dass die Menschen nach den vielen Umbrüchen den Wunsch nach Stabilität und Sicherheit haben. Gleichzeitig betonte der Ostbeauftrage der Bundesregierung auch, dass sich in Ostdeutschland vieles zum Positiven entwickelt habe und dies Grund für Zuversicht ist. Zwar sei die Sparquote bei den Ostdeutschen noch immer geringer als bei den Westdeutschen. Aber die Nettolöhne im Osten steigen und der Arbeitsmarkt entwickelt sich positiv. Ostdeutschland wird in Bereichen wie der Erzeugung von Erneuerbarer Energie oder der Halbleiterindustrie zum Vorreiter. Das auch dank Investitionen des Bundes wie zum Beispiel bei Intel, die sich auf Grund der Standortattraktivität in Magdeburg ansiedeln: “Das ist keine Ostförderung, sondern eine Industrieförderung.“