„Das Herz der europäischen Halbleiterproduktion schlägt in Ostdeutschland“

Das Foto zeigt das Logo von TSMC im Hintergrund mit einem Chip im Vordergrund

Mikrochip von TSMC

Foto: picture alliance / NurPhoto | Jakub Porzycki

Der Chip-Hersteller TSMC wird in Kooperation mit weiteren Firmen erstmals eine Ansiedlung in Europa bauen. Das taiwanesische Unternehmen gehört zu den Weltmarktführern bei der Herstellung von Halbleitern und will künftig in Dresden vor allem Chips für die Automobilindustrie produzieren. Insgesamt will TSMC mehr als 10 Milliarden Euro investieren. Davon fördert die Bundesregierung etwa 50 Prozent. 

Unabhängigkeit von Chip-Importen aus Asien

Staatsminister Carsten Schneider, der Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland begrüßte die Entscheidung: "Das Herz der europäischen Halbleiterproduktion schlägt in Ostdeutschland. Mit der Entscheidung von TSMC sein erstes europäisches Werk in Dresden zu errichten, wird die Innovationsregion Ostdeutschland nachhaltig gestärkt.“ Die Ansiedlung schaffe nicht nur Arbeitsplätze, sondern mache Europa auch unabhängiger von Chip-Importen aus Asien. Die Bundesregierung hat dieses Vorhaben über viele Monate hinweg mit vorbereitet und unterstützt. „Die heutige Entscheidung ist von großer Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland und Europa insgesamt", so Schneider. 

Jeder dritte Mikrochip aus Europa wird in Silicon Saxony gefertigt

Angesichts wachsender Abhängigkeiten von Unternehmen in Asien orientieren sich die großen Chip-Hersteller wieder verstärkt nach Europa. Davon profitiert auch das „Silicon Saxony“ im Norden von Dresden, ein Cluster von Mikroelektronikherstellern, die sich in den vergangenen Jahrzehnten rasant entwickelt hat. Dazu gehören in der gesamten Region Dresden-Freiberg-Chemnitz etwa 2.500 Firmen und rund 70.000 Angestellten. die auf den Gebieten Mikro- und Nanoelektronik, organische Elektronik, 5G und taktiles Internet, Sensortechnik im Chipformat und Automatisierungstechnik arbeiten. Damit ist Silicon Saxony der größte Standort für Mikroelektronik in Europa und der fünftgrößte weltweit. Mittlerweile kommt jeder dritte in Europa gefertigte Chip aus dem sächsischen Silicon Valley und das mit steigender Tendenz. 
Dazu gehört eine Reihe von Forschungsinstituten, die entweder ganz oder mit einzelnen Institutsteilen in Dresden angesiedelt sind und die Region für weitere Ansiedlungen interessant machen.

Das neue Werk soll gemeinsam mit den Konzernen Bosch, Infineon und NXP gebaut werden. Sie schließen sich zum Unternehmen „European Semiconductor Manufacturing Company“ (ESMC) zusammen. Es sollen etwa 2.000 Jobs entstehen, der Spatenstich ist für die zweite Jahreshälfte 2024 geplant.  

Auch an anderen Standorten wächst die Mikroelektronik-Branche in Ostdeutschland. Der Hersteller Intel will in Magdeburg ein großes Werk eröffnen, dabei sollen 30 Milliarden Euro investiert werden. Auch erweitert Infineon sein Werk in Dresden, dort sind es 5 Milliarden, die investiert werden sollen.