Warum wir einen starken Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk brauchen

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Gastbeitrag zum Rundfunkbeitrag Warum wir einen starken Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk brauchen

Über die Erhöhung des Rundfunkbeitrags wird viel diskutiert. In Zeiten, wo die Demokratie bedroht ist und Populisten das Vertrauen in die Medien zerstören wollen, ist eine solide Finanzierung wichtiger als je zuvor. Das schließt Reformen nicht aus.

Staatsminister Carsten Schneider während einer Rede

Staatsminister Carsten Schneider während einer Rede

Foto: Bundesfoto/Nikolai Schmidt

Niemand zahlt gern Gebühren. Das gilt auch für den Rundfunkbeitrag.  Aber das Geld für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist auch eine Investition in unsere Demokratie. Sie ist auf unabhängigen Journalismus angewiesen, das wussten auch die Menschen, die vor 35 Jahren dafür auf die Straße gingen. Wir brauchen gründlich recherchierte und seriös aufbereitete Informationen. Nur auf der Basis allgemein gültiger Fakten sind faire öffentliche Debatten möglich.


Populisten versuchen das Vertrauen in Qualitätsmedien zu zerstören


Genau deshalb versuchen die Feinde der Demokratie, das Vertrauen in Qualitätsmedien zu zerstören. Über Facebook, TikTok und Whatsapp produzieren sie eine alternative Öffentlichkeit, Verschwörungstheorien und Fake News inklusive. Das erklärte Ziel der AfD ist es, „dass die Deutschen irgendwann AfD und nicht ARD schauen“ (Alice Weidel). Den öffentlichen Rundfunk will die Partei einfach abschaffen.

Diese Strategie folgt einem international bekannten Drehbuch. In Polen und Ungarn haben Regierungen staatliche Sender zu Propagandaschleudern gemacht. Donald Trump nannte die etablierten Medien „Feinde des amerikanischen Volkes“. Kein Zufall, dass nur noch 39 Prozent der Amerikaner den „Medien als Institution“ vertrauen.


Öffentlich-Rechtliche Sender müssen solide finanziert werden


Davon sind wir zum Glück weit entfernt. 77 Prozent der der Deutschen bezeichnen das öffentlich-rechtliche Fernsehen als zuverlässige Informationsquelle, gefolgt von Lokalzeitungen (65%) und dem öffentlich-rechtlichen Radio (64%). Die Tagesschau hat zehn Millionen Zuschauer pro Tag. Ländermagazine wie „Thüringen Journal“ oder „Brandenburg aktuell“ bilden die regionale Vielfalt ab und stiften Heimat. Kurzum, die Öffentlich-Rechtlichen sind ein Grundpfeiler unseres Gemeinwesens, gerade heute, wo leider viele Zeitungen ums Überleben kämpfen. Damit das so bleibt, müssen sie solide finanziert werden. Wer eine maßvolle und begründete Erhöhung des Rundfunkbeitrags grundsätzlich ausschließt, betreibt das Spiel der AfD – und schadet der Demokratie.

Zugleich müssen sich die Sender veränderten Bedingungen anpassen: Wie werden sie in der Fläche noch präsenter? Ist das Angebot für alle Bevölkerungsgruppen attraktiv? Mit welchen Strukturen wird der Rundfunk effizienter, ohne Qualität einzubüßen? Dazu hat ein „Zukunftsrat“ gerade Vorschläge gemacht. Die Diskussion ist eröffnet.

Dieser Gastbeitrag ist in der SuperIllu erschienen am 22.02.2024.