Bundesregierung setzt sich für mehr Ostdeutsche in Führungspositionen ein

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Bundeskonzept Bundesregierung setzt sich für mehr Ostdeutsche in Führungspositionen ein

Die deutsche Bundesregierung hat in ihrer Kabinettssitzung am 25. Januar das Bundeskonzept des Ostbeauftragten Carsten Schneider zur Steigerung des Anteils von Ostdeutschen in Führungspositionen der Bundesverwaltung beraten und verabschiedet.

Bundeskabinett

Foto: Bundesregierung / Jesco Denzel

Zum ersten Mal überhaupt thematisiert eine Bundesregierung die Unterrepräsentation Ostdeutscher in Führungspositionen. Anhand einer validen Datengrundlage für die Bundesverwaltung leitet die Bundesregierung einen Handlungsbedarf PDF, 1 MB, barrierefrei ab und verpflichtet sich, die Repräsentation zu verbessern.

Carsten Schneider Staatsminister und Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland: „Die ungleiche Repräsentation von Ostdeutschen in den Führungspositionen der Bundesverwaltung ist mehr als drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung nicht mehr akzeptabel.  Das große Potential und die vielschichtigen Erfahrungen der Ostdeutschen sind bei der Gestaltung der Transformation unverzichtbar.  Es geht aber nicht nur um Politik und Verwaltung. Gerade auch Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft, Justiz und Medien sind hier gefordert, mehr Ostdeutschen die Türen in den Führungsetagen zu öffnen – und so ihren Beitrag für eine faire Teilhabe zu leisten. Das ist entscheidend für den Zusammenhalt der Gesellschaft und die Stabilität unserer Demokratie.“

Insgesamt wurde bei knapp 4.000 Führungskräften in 94 Bundesbehörden, vier Verfassungsorganen und der Richterschaft an den fünf Bundesgerichten der Geburtsort erhoben. Als „ostdeutsch“ gilt dabei, wer in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen geboren ist. Nach einer aktuellen wissenschaftlichen Studie liegt der Anteil gebürtiger Ostdeutscher an der Gesamtbevölkerung bei schätzungsweise knapp 20 Prozent. Die Datenerhebung ergab dabei eine deutliche Unterrepräsentanz von Ostdeutschen in der Bundesverwaltung:

Der Anteil ostdeutscher Führungskräfte in obersten und oberen Bundesbehörden liegt bei 13,5 Prozent bzw. bei 7,4 Prozent ohne Berlin. Bei den ostdeutschen Richterinnen und Richtern liegt er bei 7,1 Prozent bzw. bei 5,1 Prozent ohne Berlin.
Ostdeutsche sind in höheren Führungsebenen seltener vertreten als in den unteren. So sind in obersten Bundesbehörden nur 6,8 Prozent der Leitungspositionen von Ostdeutschen besetzt. Bei den Referatsleitungen liegt der Anteil bei 15,1 Prozent.

Das Konzept schlägt verschiedene niedrigschwellige Maßnahmen vor, die kurzfristig umsetzbar und geeignet sind, um den Anteil Ostdeutscher zu verbessern. Zusätzlich wurden übergeordnete und begleitende Maßnahmen beschlossen. Dazu zählen weitere Ursachenforschung, kontinuierliche Datenerhebung und Veröffentlichung sowie stärkere Kooperation mit ostdeutschen Bundesländern und die Verknüpfung des Bundeskonzepts mit anderen Maßnahmen für mehr Vielfalt in der Bundesverwaltung.

Zum Ende der Legislaturperiode will die Bundesregierung eine Zwischenbilanz ziehen, um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu bewerten und bei Bedarf weitere Schritte einzuleiten.


Zu diesem Thema hat Carsten Schneider einen Namensbeitrag  in der Frankfurter Rundschau veröffentlicht.