Nachwende-Literatur und Ost-West-Stereotypen

Jürgen Wertheimer und Florian Rogge Nachwende-Literatur und Ost-West-Stereotypen

Studien bestätigen immer wieder, was die Literatur längst wusste: An entscheidenden Punkten driften Deutschland Ost und Deutschland West signifikant auseinander.

Frau fährt auf einem Fahrrad die Straße entlang

Foto: Ostkreuz (Rene Ziegler)

Insbesondere was die Einstellung zum Ukraine-Krieg betrifft, zeigen sich in jüngster Zeit beachtliche Unterschiede. Kaum jemand versucht, Putins brutalen Angriffskrieg zu rechtfertigen. Dennoch zeigt sich, dass sehr viel mehr Ostdeutsche eine Mitschuld des Westens, insbesondere der NATO, deutlich thematisieren. Eine Aufnahme der Ukraine in die NATO oder die EU würde indirekt das Gefälle zwischen Ost- und Westdeutschland gravierend steigern. Auch ist festzustellen, dass in Ostdeutschland eher gegenüber den USA und ihren politischen wie wirtschaftlichen und kulturellen Einflüssen eine Art Generalverdacht gehegt wird, während in Westdeutschland ein eher generelles Misstrauen gegenüber Russland zu beobachten ist.

So führt dieser Krieg insgesamt dazu, dass, wie unter einem Brennglas, alte, latent vorhandene Ressentiments erneut an die Oberfläche treten. Umso wertvoller sind die Innensichten und Reflexionen aus Räumen, in denen sich die oben skizzierten Linien überschneiden und Zugehörigkeiten überlagern. Exemplarisch sei in diesem Zusammenhang auf Lena Goreliks Roman Wer wir sind (2021) verwiesen, der aus der Perspektive der Gegenwart vom Umzug einer Familie aus St. Petersburg nach Ludwigsburg im Jahr 1992 erzählt. 

Überwunden geglaubte Einstellungen werden derzeit durch die kriegerischen Auseinandersetzungen am östlichen Rand Europas reaktiviert. Sie überlagern und konterkarieren die bisher erarbeiteten Maßnahmen der beiden deutschen Teile zur Wiederannäherung. Dies in einem Moment, der ohnehin durch eine ganze Reihe von Irritationen geprägt war. 

Dazu gehören u.a. das Moment der Transformation durch die Energiewende mit schweren Konsequenzen z.B. für den Braunkohletagebau in der Lausitz oder die Diskussion um die Sicherheit der Energieversorgung in Ostdeutschland. All dies erschüttert das gerade im Entstehen begriffene, aufkeimende Vertrauensverhältnis zwischen Deutschland West und Deutschland Ost erneut. 

Als weiterer gravierender Faktor ist das Entstehen der Protestbewegungen zu nennen, die sich auf die Tradition der Montagsdemonstrationen beziehen: Querdenker, Coronaleugner und der Protest gegen soziale Verarmung beginnen sich bereits jetzt aufzuschaukeln. Sie könnten im Winter 22/23 unliebsame Energien entfalten.

Ein Neuansatz, der dem Zukunftsprojekt „Wiedervereinigung“ gut anstünde: Literarische Texte können sich als wertvolle Quellen zum Erproben und Erlernen dieser Methode erweisen. Die Haltungen dieser Texte reichen vom verzweifelten Festhalten an (reformsozialistischen) Utopien (z. B. Christa Wolf, Christoph Hein, Heiner Müller, Stefan Heym) und weit ausholenden geschichtlichen Ausdeutungen (Günter Grass) in den 1990er Jahren hin zu einer Haltung, die großen Visionen grundsätzlich misstraut (z. B. Juli Zeh, Thomas Brussig), bis hin zu einer Hinwendung zu individuellen Aufbruchsgeschichten (z. B. Wolfgang Herrndorf, Paula Irmschler). Vor diesem Hintergrund spielen Selbstbilder und Zuschreibungen eine wichtige Rolle.

Die Wende- oder Postwendeliteratur der 90er Jahre war noch geprägt von wechselseitigen Ost-West-Klischees, die sich in ähnlicher Form bereits in Texten der 70er oder 80er Jahre finden lassen: reiche, oberflächliche, arrogante West-Figuren (Touristen, Anwälte, Geschäftsleute) und eher plumpe, passive Ost-Figuren. Viele Texte der 90er Jahre beschreiben den Prozess des Identitätswandels (z. B. Jens Sparschuhs Der Zimmerspringbrunnen, 1995); erzählen davon, wie sich Menschen im Osten neue Biographien erschließen müssen. 

Mit Blick auf politische Bruchlinien sind beispielhaft die jüngsten Romane der Dresdner Autoren Ingo Schulze (Die rechtschaffenen Mörder, 2020) und Uwe Tellkamp (Der Schlaf in den Uhren, 2022) hervorzuheben. Schulzes Roman erzählt die Geschichte eines Antiquars in und aus Dresden, der zum Entsetzen seiner Freunde und Bekannten vom Humanisten zum Pegida-Sympathisanten wird. Der Roman gewährt Einblicke in die Wahrnehmung des Protagonisten und erzählt nicht nur von als kränkend empfundenen Zäsuren (wie z.B. erzwungenen Umzügen oder verweigerten Krediten), sondern auch von der Übertragung und Re-Aktivierung eines politischen Dissidenz-Gefühls, vor dessen Hintergrund die Spätphase der DDR und die Gegenwart der Bundesrepublik parallelisiert werden. Der Schlaf in den Uhren zeichnet ein ganz ähnliches Lagebild. Tellkamps Buch handelt von der bundesrepublikanischen Gegenwart und ihren im Osten besonders deutlich zu spürenden Legitimationskrisen. 

Beklagt wird insbesondere eine Verschlechterung des gesellschaftlichen Diskursklimas, eine Einschränkung der Debattenkultur durch schwer zu greifende, aber wirksame Kontrollmechanismen. Aufschlussreich sind die im Roman immer wieder beschriebenen Affekte: Wut, Angst, Rückzug, Radikalisierung, Dissidenz, Opposition und die Suche nach einer neuen Art von Gemeinschaft und Zugehörigkeit. Sie erscheinen hier vor allem als Reaktion auf das Gefühl einer “Bevormundung von oben”, einer nicht offen kommunizierten, aber aus Sicht der Protagonisten nicht zu leugnenden Aushöhlung und Umdeutung demokratischer Werte. 

Finden die im Zuge von Migrationsdebatten, Corona und Russlands Krieg entstandenen Protestbewegungen in Ostdeutschland ein besonders ausgeprägtes Resonanzfeld vor, das so in anderen Regionen nicht gegeben ist? Unter der Oberfläche der sich in ihrer jeweiligen Verwendung und Bedeutung wandelnden Schlagworte (Stasi, Diktatur) werden in den jüngsten Debatten z. B. um Uwe Tellkamp oder Monika Maron die emotionalen Unterströmungen deutlich. Tellkamp und Maron stehen für viele Leser im Osten exemplarisch für ein Unbehagen an gesellschaftlicher Entwicklung seit den 2000er Jahren, das sich verkürzt als Furcht vor einer “DDR 2.0” zusammenfassen ließe. Das Selbstbild des “gelernten DDR-Bürgers” gilt als besonders sensibel für undemokratische Entwicklungen, Sprachbilder und Diskursregeln. Im Unterschied zu den 1990er-Jahren sind die bekanntesten “Ost-Stimmen” heute solche, die die DDR entschieden ablehnen, anders als in den 1990er Jahren die Reformsozialisten wie z.B. Christa Wolf, Volker Braun, Stefan Heym oder Christoph Hein.
Zugleich ist in den letzten Jahren auch ein auffallendes Interesse jüngerer Autorinnen und Autoren an Prozessen der Spurensuche bzw. Rekonstruktion von Lebenslinien und biographischen wie gesellschaftlichen Umbrüchen und Bruchzonen zu verzeichnen (z. B. Irmschler, Schönian, Nichelmann, Rietzschel). In einer bildlichen Ebene drückt sich diese Faszination für Leerstände, für brachliegende Flächen oder Ruinen in beiden deutschen Teilen aus, ganz gleich, ob es sich um aufgegebene Fabrikanlagen oder verfallende Wohnhäuser handelt. Damit einher geht ein Interesse an den Lebensgeschichten der Eltern- und Großeltern-Generationen (z. B. Jakob Hein, Lukas Rietzschel, Olivia Wenzel). Oft spielen dabei Entwertungs-Erfahrungen und Demütigungen eine hervorgehobene Rolle. Blickt man zurück in die “Transformations”-Texte der 90er Jahre, bestätigt sich dieser Eindruck; auch dort ist bereits an vielen Stellen von Verletzungen und Versehrungen die Rede (z. B. Christa Wolf). Standen sich in der Literatur der 1990er Jahre die unterschiedlichen Verletzungen noch relativ starr gegenüber (“Heimatverlust” vs. “Stasi-Trauma”), bieten literarische Texte der oben genannten jüngeren Autorengenerationen mehr Raum für ambivalente Darstellungen und Reflexionen.

Ein weiteres Gefühl, das in diesem Zusammenhang eine herausragende Rolle spielt, ist die Scham. In den Romanen Rietzschels begegnet uns die Ausgestaltung dieses Gefühls paradigmatisch in der Figur eines Alkoholikers. Sein Alkoholismus wird hier in Bezug zu einer vielgestaltigen Überforderung durch die Ereignisse und Entwicklungen der Wendezeit gesetzt. Die Figur wird nicht durch die Verluste der 1990er Jahre als “Verlierer” gekennzeichnet, sondern  durch den alkoholbedingten Rückzug und Ausstieg aus dem gesellschaftlichen Leben; die Figur des Alkoholikers tritt stets mit gesenktem Blick und leise, huschenden Bewegungen auf und verschwindet schließlich. 

Damit verbunden ist das in vielen Texten zu beobachtende Phänomen, dass Kinder sich für ihre Eltern schämen (z.B. in Jakob Heins Roman Kaltes Wasser, 2016)), allgemeiner gesprochen das Problem der "peinlichen Verwandten". Vor diesem Hintergrund ist der Aufstieg populistischer Parteien und ihrer Erlösungsversprechen möglicherweise auch auf einer individuellen Ebene zu verstehen. Das Versprechen zielt auf die Überwindung der Scham und stellt ein neues, individuelles wie kollektives Selbstwertgefühl in Aussicht. In diesem Sinne werden nicht zuletzt in den schon erwähnten Romanen von Ingo Schulze oder Uwe Tellkamp auch die Pegida-Demonstrationen reflektiert.

Und auch das auffällige Interesse jüngerer, nach 1989 geborener Autoren, die sich auf Spurensuche nach einem spezifischen Ost-Gefühl begeben (Rietzschel, Irmschler, Schönian, Nichelmann ...) könnte sich zumindest zum Teil damit erklären lassen, ein neues Grundgefühl aufbauen zu wollen.
Abschließend sei über die tradierte Ost-West-Dualität hinausgehend der Blick auf regionalspezifische Erfahrungen gesellschaftlicher Transformationen gerichtet. Über die Lektüre kann, wie eingangs geschildert, ein Bewusstsein für Ähnlichkeiten in Deutschland geschult werden. Das Gefälle zwischen Stadt und Land ist in den letzten Jahren ein beliebtes Thema der Gegenwartsliteratur geworden. Ob Berlin/Brandenburg (z. B. Juli Zeh) oder Hamburg/Altes Land (z. B. Dörte Hansen), ganz zu schweigen von dem seit einigen Jahren boomenden Genre des Regionalkrimis. 

Dabei geht es weniger um die Ausgestaltung von Dörfern als “Sehnsuchtsorten” als um die literarische Auslotung und Beschreibung spezifischer Strukturen. Konflikte zwischen Alteingesessenen und Zugezogenen, aber auch Spannungen innerhalb der Dorfgemeinschaften sind in diesem Zusammenhang ebenso zu nennen wie die Charakterisierung der umgebenden Landschaft und den Gegebenheiten der infrastrukturellen Anbindung. Besonders auffällig in diesem Kontext ist eine häufig anzutreffende Fokussierung auf Häuser, die erzählerisch als eine Art Erinnerungsspeicher inszeniert werden. Diese Häuser werden saniert, umgebaut, renoviert, neu bezogen; erscheinen gelegentlich (wie z.B. bei Dörte Hansen oder Moritz Rinke) als die eigentlichen Subjekte der Handlung. Das Schicksal der Häuser – z. B. der drohende Einsturz von Treppen oder das Versinken im Moor – verleiht den gesamten Geschichten und ihren Protagonisten einen Unterton, der von grundlegenden Ängsten und Umbruchsprozessen erzählt, die andernfalls nur schwer zu greifen sind und von diffusen, aber grundlegenden Ängsten vor Umbrüchen zeugen.

Auch in literarischen Texten über das Ruhrgebiet begegnet man immer wieder der Beschreibung von Bergschäden: Risse, die sich unübersehbar über ganze Hausfassaden ziehen, Straßenabschnitte, die plötzlich absacken. Nicht zuletzt in den Romanen Ralf Rothmanns (z. B. Stier, 1991; Milch und Kohle, 2000) werden solche Erscheinungen zu den biographischen Frakturen seiner Protagonisten und den tektonischen Verschiebungen der Alltagsstrukturen assoziativ in Beziehung gesetzt.

Vom Kult um die Maloche sind im Ruhrgebiet rund fünfzig Jahre nach dem großen Zechensterben noch immer starke Auswirkungen auf das Selbstverständnis und  bewusstsein spürbar – auch wenn die eigentliche Arbeit schon längst verschwunden ist. Von diesem paradoxen Grundgefühl erzählen die Geschichten des Bochumer Autors Frank Goosen (z. B. Radio Heimat).

Interkulturelle Begegnungen und Beziehungen im Spannungsfeld von Zeche und Strukturwandel, oft durchaus konfliktträchtig, wurden schon in den 1950er Jahren bei Max von der Grün und später in den Romanen Rothmanns literarisch verarbeitet. Erst in jüngster Zeit findet auch Ruhrgebietsliteratur, die aus einer interkulturellen Perspektive entstanden ist, größere Beachtung: Hier sind die Romane der deutsch- kurdischen Schriftstellerin Karosh Taha zu nennen (Krabbenwanderung, 2018; Im Bauch der Königin, 2020) sowie der Roman Identitti (2021) von Mithu Sanyal: In diesen Geschichten eröffnen sich Perspektiven auf das Ruhrgebiet und die mit ihm verbundenen Identitätsdiskurse, die bislang kaum öffentlich wahrgenommen wurden. Hier ist das Ruhrgebiet, nicht zuletzt resultierend aus den Migrationsströmungen der 1960er Jahre, weniger als post industrielle Landschaft von Bedeutung, sondern eher als urbane Kontaktzone, die sowohl Raum für inter- und transkulturelle Verflechtungen und Vermischungen als auch für „Parallel-Nischen“ bietet.

Wünschenswert wäre es aus der Perspektive eines möglichen Lernens aus Ähnlichkeit, die „Kultur" der wechselseitigen Häme und Verächtlichkeit, der Konkurrenz und Besserwisserei, die lange die Diskurse bestimmte, systematisch weiter abzubauen und durch ein Denken in Kategorien ebendieser Ähnlichkeiten abzulösen. 

Die Suche nach verdecken Ähnlichkeiten könnte ein methodischer Zugriff sein, der dogmatische Zuschreibungen durch die Suche nach gemeinsamen Strukturen ersetzt. Sogar im Nachhinein als „trügerisch“ dechiffrierte Ähnlichkeiten können hilfreich sein, dienen sie doch der wechselseitigen Abgrenzung voneinander. Umgekehrt kann die Entdeckung bislang versteckter Ähnlichkeiten auf unorthodoxe Art verbindungsstiftend sein. Und zwar vor allem deshalb, weil dieses Vorgehen dezidiert dialogisch ist und keine einseitige Zuschreibung darstellt.  

Literatur

Denemarková, Radka: Ein herrlicher Flecken Erde. Übersetzt aus dem Tschechischen von Eva Profousová. München: DVA 2009 [2007].
Goosen, Frank: Radio Heimat. Geschichten von zuhause. Frankfurt am Main: Eichborn 2010.
Gorelik, Lena: Wer wir sind. Berlin: Rowohlt 2021.
Hansen, Dörte: Altes Land. München: Knaus 2015.
Hein, Jakob: Kaltes Wasser. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2016.
Irmschler, Paula: Superbusen. München: Ullstein 2020.
Nichelmann, Johannes: Nachwendekinder. Die DDR, unsere Eltern und das große Schweigen.
Berlin: Ullstein 2019.
Rietzschel, Lukas: Mit der Faust in die Welt schlagen. Berlin: Ullstein 2018.
Rietzschel, Lukas: Raumfahrer. München: dtv 2021.
Rinke, Moritz: Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2010.
Rothmann, Ralf: Stier. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1991.
Rothmann, Ralf: Milch und Kohle. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2000.
Schönian, Valerie: Ostbewusstsein. Warum Nachwendekinder für den Osten streiten und
was das für die deutsche Einheit bedeutet. München: Piper 2020.
Schulze, Ingo: Die rechtschaffenen Mörder. Frankfurt am Main: S. Fischer 2020.
Sparschuh, Jens: Der Zimmerspringbrunnen. Köln: Kiepenheuer & Witsch 1995.
Tellkamp, Uwe: Der Turm. Geschichte aus einem versunkenen Land. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2008.
Tellkamp, Uwe: Der Schlaf in den Uhren. Berlin: Suhrkamp 2022.
Wenzel, Olivia: 1000 Serpentinen Angst. Frankfurt am Main: S. Fischer 2020.
Zeh, Juli: Unterleuten. München: Luchterhand 2016.
Zeh, Juli: Über Menschen. München: Luchterhand 2021.

Jürgen Wertheimer,
Prof. em. für Internationale Literaturen (Universität Tübingen, zuvor u. a. München, Bamberg, Paris). Leiter des Cassandra-Projekts, das Literatur als Medium der Vorausschau künftiger Entwicklungen von Krisen nutzt und hierfür auch Literatur aus Ost- und Westdeutschland untersucht. 

Florian Rogge,
Literaturwissenschaftler und Mitarbeiter des Cassandra-Projekts. Dissertation zur deutschen Exilliteratur zu (de-)territorialen Aspekten von Literatur: Welche Erkenntnisse lassen sich aus der Analyse von Entstehungs-, Handlungs- und Rezeptionsorten literarischer Texte gewinnen?