Kein Platz für Gewalt an Frauen 

Ausgezeichnet Ostdeutschland: Initiative Orange Bank   Kein Platz für Gewalt an Frauen 

Die Gohrer Landfrauen machen in Sachsen-Anhalt der Aktion „Orange Bank“ auf Gewalt gegen Frauen im ländlichen Raum aufmerksam. Die orange Bank bietet Informationen und Sichtbarkeit. So kommt das Thema aus der Tabu-Zone. Für ihr Engagement wurden sie 2024 beim machen!-Wettbewerb des Ostbeauftragten ausgezeichnet.

Mit dem Projekt Orangene Bank wollen die Landfrauen Gohr aus Sachsen-Anhalt auf Gewalt gegen Frauen im ländlichen Raum aufmerksam machen.

Mit dem Projekt Orangene Bank wollen die Landfrauen Gohr aus Sachsen-Anhalt auf Gewalt gegen Frauen im ländlichen Raum aufmerksam machen. 

Foto: Gohrer Landfrauen

Jede dritte Frau ist in Deutschland von sexueller oder körperlicher Gewalt betroffen. Doch gerade auf dem Land wird das Thema nicht adressiert. Ein Grund für die Gohrer Landfrauen aktiv zu werden. „Ich war schockiert, als ich herausfand, dass häusliche Gewalt gegen Frauen auf dem Land oft ein großes Tabu ist. Betroffene Frauen trauen sich oft nicht, darüber zu sprechen oder sich Hilfe zu suchen. Denn im Dorf kennt man sich untereinander“, sagt Landfrau Michaela Oneßeit. “Auf dem Land gibt es deutlich weniger Anlaufstellen für betroffene Frauen als in der Stadt. Viele Frauen wissen schlicht nicht, wohin sie sich wenden können.“ 
Um das Thema aus der Tabu-Zone zu holen, wurden die Landfrauen aktiv. Sie gestalteten eine orangene Bank. Ihre Botschaft ist klar zu lesen: „Hier ist kein Platz für Gewalt an Frauen.“ Anschließend wanderte die Bank mit einer Ausstellung im vergangenen Jahr durch Stendal und die umliegenden Dörfer, inklusive QR-Codes für digitales Informationsmaterial und Flyern mit Hilfsangeboten im Landkreis. 
Das Projekt wurde 2024 mit dem Sonderpreis beim Engagement-Wettbewerb machen!2024 von Staatsminister Carsten Schneider gemeinsam mit der Deutschen Stiftung für Ehrenamt und Engagement ausgezeichnet. Dabei wurden über 200 Projektideen aus ganz Ostdeutschland und mit über 830.000 Euro Preisgeld prämiert. Ziel des Wettbewerbs ist es, das freiwillige Engagement in Ostdeutschland zu würdigen, öffentlich sichtbar zu machen und die Umsetzung von Projektideen besonders in ländlichen Räumen zu unterstützen. Der Preis wurde bereits zum fünften Mal verliehen.