Tag der Deutschen Einheit in Schwerin
Der diesjährige Tag der Deutschen Einheit wurde mit einem Bürgerfest und einen Staatsakt in Schwerin gefeiert. Staatsminister Carsten Schneider rief in diesem Zusammenhang dazu auf, die Erfolgsgeschichte Ostdeutschlands stärker in den Blick zu nehmen, aber auch die Probleme nicht zu vergessen.

Staatsminister Carsten Schneider unterwegs in Schwerin
Foto: Bundesfoto / Christina Czybik
Der Tag der Deutschen Einheit bietet einen guten Anlass zu fragen: Was verbindet uns Deutsche in einer Zeit, in der wir uns oft gespalten fühlen? Damals wie heute eint uns Deutsche unsere Demokratie. Vor 35 Jahren haben sich mutige DDR-Bürgerinnen und Bürger Demokratie und Freiheit friedlich erkämpft. Die Deutsche Einheit ist ein großes Glück. Nicht nur für die Bürgerinnen und Bürger, sondern für das ganze Land und für Europa.
Aber sie war auch eine Aufgabe, wie es sie in der Weltgeschichte noch nie gab. In wenigen Monaten wurde die Planwirtschaft aufgegeben, die Marktwirtschaft eingeführt. Ab dem 3. Oktober 1990 galt das Grundgesetz auch im Osten. Für diese Veränderungen existierten keine fertigen Pläne. Der Systemwechsel war für viele Ostdeutsche mit leidgeprüften Erfahrungen, Enttäuschungen und Härten verbunden. Auch mehr als drei Jahrzehnte später bleiben strukturelle Unterschiede, zum Beispiel bei Einkommen, Vermögen oder der Repräsentation in Führungspositionen. Hier liegt noch Arbeit vor uns.
Unsere Vielfalt ist eine besondere Stärke unseres Landes
Bei seiner Rede zum Tag der Einheit betonte Bundeskanzler Olaf Scholz, dass es keineswegs das Ziel sei, dass Ostdeutschland eine reine Kopie des Westens wird. „Die Vorstellung, die Deutsche Einheit wäre dann „vollendet“, wenn der Osten irgendwann einheitlich exakt so ist wie der Westen, diese Vorstellung hilft uns im vereinten Deutschland tatsächlich nicht mehr weiter. Sie wird der enormen Vielfalt innerhalb Ostdeutschlands und innerhalb Westdeutschlands überhaupt nicht gerecht. Unsere innere Vielfalt ist kein Defizit – sie ist eine besondere Stärke unseres Landes.“
Wie sie persönlich das Zusammenwachsen Deutschlands wahrnehmen, dazu hatte Staatsminister Carsten Schneider Gelegenheit sich persönlich mit vielen Bürgerinnen und Bürgern und Initiativen während seines Rundgangs über das Schweriner Festgelände auszutauschen. Sie alle engagieren sich für unser gemeinsames Land, bei allen Herausforderungen, die große Umbrüche mit sich bringen. Auch Carsten Schneider betonte die Verbundenheit zwischen Ost und West, den intensiven Austausch auf persönlicher Ebene, aber auch die Bereicherung im wirtschaftlichen Bereich. „Die Wiedervereinigung ist eine absolute Erfolgsgeschichte. Dadurch ist das Land stärker geworden und leistet heute eine wichtige Funktion als Stabilitätsgarant in Europa.“
Ostdeutschland als Zukunftsregion
Gerade im Rückblick der vergangenen 35 Jahre ist es beeindruckend zu sehen, wo Ostdeutschland heute steht. Der Osten ist Zukunftsregion, Nummer eins bei Erneuerbaren Energien, gefragter Standort für ausländische Investitionen und bietet Top-Arbeitsplätze. Diese Erfolge sind auch der harten Arbeit vieler Ostdeutscher zu verdanken. Das wurde auch im Rahmen intensiver Gespräche anlässlich des Dialogforums mit der Bundestagspräsidentin Bärbel Baas sowie der Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration, Reem Alabali-Radovan deutlich.